Drucklack
Zu den Vorteilen von Drucklack gehört seine einfache Auftragbarkeit, doch der Nachteil ist, dass er nur für eine Standardveredelung taugt.. Durch diesen können wir den finalen Glanz nur teilweise erreichen. Wir können verschiedene Arten von Drucklacken verwenden – Glanz- u. Mattlack, metallische u. parfümierte Lacke usw.
Parfümierter Drucklack
Parfümierter Drucklack wird manchmal auch „Duftlack“ genannt Deren Prinzip ist relativ einfach. In den Lack werden Mikrokapseln beigemischt, die einen vordefinierten Duft enthalten. Diese Mikrokapseln werden zusammen mit dem Lack auf den bedruckten Bogen aufgetragen und getrocknet. Zur Freisetzung des Dufts kommt es anschließend durch die Druckeinwirkung der Hände oder Fingernägel, wodurch die einzelnen Kapseln bersten. Meistens werden diese partiell aufgetragen, wobei es nicht möglich ist einen beliebigen Duft zu schaffen, doch es stehen mehrere Arten zur Verfügung. Wenn der Kunde einen maßgeschneiderten Duft verlangen würde, so wäre es eine ganz spezifische Bearbeitung, die sich dann anschließend sowohl im Liefertermin, wie auch im Preis niederschlagen würde.
Dispersionslack
Diese Lacke können speziell angepasst werden zum Auftragen in Farbwerk der Druckmaschine oder sie können ganz klassisch mithilfe einer hinter den Druckeinheiten einer Offsetdruckmaschine angeordneten Lackiereinheit aufgetragen werden. Diese haben eine andere Zusammensetzung als Drucklacke und werden zur Veredelung von Drucksachen mit besonders hohem Qualitätsstandard in puncto Glanz und Oberflächengestaltung verwendet. Wir unterscheiden hier verschiedene Arten – wir verwenden standardmäßig Glanz- und Mattlack, aber auch zahlreiche spezifische Typen – Rubbellack, Metallic-Lack, Blister, Parfümlack usw.
UV-Lack ganzflächig
UV-Lacke haben eine völlig andere Zusammensetzung als Druck- oder Dispersionslacke. Diese werden von der Lackiereinheit aus aufgetragen, wobei die einzelnen lackierten Bögen anschließend UV-Strahlung ausgesetzt werden, die die Lackschicht sofort aushärten lässt. Flächendeckend wird vor allem UV-Glanzlack verwendet. Er schütz die Farbe gegen Abrieb und steigert auch den Wert der Drucksache – vor allem bei Magazin- und Katalog-Covern. In vielen Fällen ersetzen diese flächendeckendes Lamino.
Partieller UV-Lack
Partieller Lack kommt als Deko- und Designelement zum Einsatz, bei dem nur eine bestimme regelmäßige oder unregelmäßige Fläche lackiert wird. Dieser wird meistens durch Siebdruck aufgetragen, oft auf eine laminierte Oberfläche.
Hybridlackierung
Diese ist oft ein Ersatz der partiellen Lackierung, wobei mit Hinsicht auf die Auftragungsweise diese bei einer möglichen Kombination mit einer weiteren Technologie auch wirtschaftlich günstiger ist und s können so auch interessante Design-Effekte erzielt werden. Am häufigsten wird eine sog. Drip-Off-Lackierung oder „Orangenschale“ verwendet.
Zuerst wird immer der Effekt-Mattlack in der Offseteinheit über eine Offsettdruckplatte aufgetragen, auf welcher freie Stellen für den Glanz belassen wurden. Anschließend wird entweder flächendeckend Hochglanz-Dispersionslack aufgetragen, oder UV-Lack, der später mit dem zuvor gedruckten Mattlack reagiert. Dadurch entstehen beim Ausgang interessant defekte auf ausgesuchten Flächen, welche abhängig vom Typ des Lacks bzw. dessen Auftragung einen Effekt zeigen, wie z.B. „Orangenschale“.
Glanz-Lamino
Dieses ist bereits ausgesprochene Klassik unter den Oberflächengestaltungen. Dessen Hauptzweck ist es die Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemische Beschädigung gegenüber unveredelten Produkten um das Mehrfache zu steigern. Es handelt sich dabei im Grunde um das Auftragen einer Glanzfolie auf die Oberfläche der Drucksache.
Matt-Lamino
Im Unterschied zum Glanz-Lamino bietet diese matte Ausführung eine höhere Widerstandsfähigkeit der Drucksachen, wie auch ein höheres Designniveau. Oft wird dieses in Kombination mit partiellem Lack verwendet, wodurch der Wert und das Erscheinungsbild der Drucksachen insgesamt gesteigert werden. Gegenüber dem Glanz-Lamino ist der Preis etwas höher, was jedoch bei kleinen Auflagen durchaus geringfügig ist.
Soft Touch Lamino
Es ist eine sich angenehm anfühlende Samtfolie mit gleichermaßen angenehmen Design, die auf die Oberfläche von Drucksachen ausgetragen wird. Die höheren Kosten werden hierdurch eine beträchtliche Wertsteigerung der Drucksache für den Leser oder den Endverbraucher kompensiert. Besonders geeignet für exklusive Zeitschriften, Kataloge, Broschüren und Verpackungen.
Lamino – unzerkratzbar
Diese Art von Lamino erfüllt sehr anspruchsvolle Widerstandskriterien. Es wird hauptsächlich für Drucksachen verwendet, bei denen der Umschlag in einem vollständig dunklen Bereich gedruckt wird und das Material häufig verwendet wird. Die Verwendung dieser Art von nicht kratzbarer Folie ist auch im Hinblick auf das Design interessant – sie verleiht dem Material eine höhere Festigkeit. Es ist jedoch notwendig, die höheren wirtschaftlichen Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Laminattypen zu berücksichtigen.
Lamino – strukturiert
Durch seine äußere Struktur ähnelt diese dem Lack mit Orangenschaleeffekt, doch es ist viel widerstandsfähiger und reflektiert kein Licht.. Diese strukturierte Laminierfolie im Gitterform wird vor allem für Umschläge von Zeitschriften, Katalogen, Büchern aber auch z.B. für Visitenkarten verwendet. Und diese Folie ist zwar kostenintensiv, doch der erzielte Effekt ist es in den meisten Fällen wert.
Taschen-Lamino
Im Unterschied zu den anderen Arten ist Taschen-Lamino außerordentlich stark, dicker und wird insbesondere für Identifikationskarten, Anhängeetikette usw. verwendet. Kosteneffektiv ist dieses insbesondere bei kleineren Auflagen.
Heißprägung
Dieser Veredelungstyp wird bei verschiedenen kostbaren Büchern verwendet und häufig auch bei der Herstellung von Etiketten und Verpackungen. Die Metallic-Schicht wird auf die Materialoberfläche aufgetragen, während durch Wärme- und Druckeinwirkung auf der Folienrückseite Klebstoff freigesetzt wird, der einen Teil der Folie anklebt und gleichzeitig vom Rest trennt — in Form des Motivs auf dem Prägeblech. Gegenwärtig gibt es eine breite Auswahl von Farbfolien, die für diesen Typ von Veredelung bestimmt sind, noch am häufigsten wird immer noch Goldfolie verwendet. Ein kostspieliger einmaliger Kostenpunkt ist immer auch die Herstellung der eigentlichen Prägeform.
Kaltprägung
Dies ist eine innovative und exklusive Methode des metallischen Drucks. Sie ermöglicht interessante Effekte durch die kalte Auftragung von Metallfolien, insbesondere bei Verpackungen, Etiketten, aber auch bei Zeitschriften- oder Katalogumschlägen. Die konkrete Verarbeitung ist heute bereits als Erweiterungseinheit direkt in die Offsetdruckmaschine integriert. Die am häufigsten verwendeten Systeme sind FoilStar (Heidelberg), bzw. VinFoil (KBA). Diese Art der Veredelung bietet dem Kunden eine sehr hohe Aufwertung der jeweiligen Drucksache. Der Vorteil ist, dass nach diesem Vorgang auf die aufgetragene metallische Schicht ganz normaler Farbdruck oder weitere Veredelungseffekte aufgetragen werden können. Genutzt wird diese Prägung häufig beim Flexodruck.
Reliefprägung – Blinddruck
In diesem Fall wird die Prägung über Folien aufgetragen und zwar durch Einpressen des eigentlichen Motivs ins Material. Dies geschieht über eine Druckform ohne Farbe oder mithilfe einer Prägeform. Durch diese werden auch viele interessante Effekte erreicht. Genutzt wird diese Prägung vor allem bei Buchumschlägen, aber auch Etiketten und Verpackungen oder Exklusivkatalogen.